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Oktagon
Im Oktogon der Hochschule wird diesen Kunstwerken eine temporäre Pinakothek eingerichtet. Das Hauptinteresse liegt auf den zahlreichen Artefakten aus dem Lehrbetrieb – Gipsabgüsse, Glasdiapositive, Pigmente oder Röntgenbilder. Höhepunkt dieser Lehrmittelsammlungen sind die einzigartigen anatomischen Modelle und Präparate zur Human‐ und Tieranatomie. Mark Dion rückt diese Sammlung und ihre ideologischen Implikationen in den Fokus des Projekts und wird die bislang nur in Teilen öffentlich zugänglichen Modelle zur Diskussion stellen. Mit seiner interdisziplinären Arbeitsweise macht der Künstler die Geschichte(n) der Exponate, aber auch ihre Verluste durch Kriege oder Reformen im Unterrichtsbetrieb sichtbar.
Grünes Gewölbe
Zwei Satelliten des Projekts werden sich auf unterschiedliche Weise mit den Gegenständen des Museums, ihren Vergangenheiten und Ordnungen beschäftigen. Für das Historische und das Neue Grüne Gewölbe – der erst vor wenigen Jahren wiedereröffneten spektakulären Schatzkammer Dresdens – greift Dion das Konzept des Kuriositätenkabinetts auf. Es entstehen neue Objekte, die inmitten der historischen Inszenierung in der ständigen Präsentation im Schloss gezeigt werden. Mit diesen „New Curiosities for the Green Vault“ zieht die Dingwelt des Alltags in das fürstliche Kuriositätenkabinett ein und es entsteht die Frage, ob Wunder und Staunen noch gültige Kategorien für die Rezeption der materiellen Kultur einer industrialisierten Welt darstellen.
Albertinum
Im Albertinum, dem Domizil der Galerie Neue Meister und der Skulpturensammlung, richtet Mark Dion einen „Wild Animal Salon“ ein, eine Bestandsaufname der in der Sammlung vorhandenen Gemälde wilder Tiere von der Frühen Neuzeit bis in das 20. Jahrhundert. Der Künstler kommentiert in seiner Praxis immer wieder das 19. Jahrhundert und seine Ordnung der Dinge. Durch diese Auswahl befragt er das Kategorisieren in musealen Sammlungen. Dabei wird deutlich, dass innerhalb von kuratorischer wie künstlerischer Praxis schon immer das Verhältnis von Mensch und Tier und von Kultur und Natur – mithin ökologische Fragen – ausgehandelt wurden.