text 2
Taryn Simons enzyklopädisch angelegte Typologien des Erstaunlichen und Bemerkenswerten erschließen nicht nur die randständigen oder unbekannten Territorien unserer medialisierten Welt. Sie demonstrieren zugleich, wie mit Hilfe von Bildern Wissen und Bedeutung produziert und mit Autorität aufgeladen werden. Bilder sind für Simon immer auch Funktionselemente und Indikatoren politischer, wirtschaftlicher, sozialer, religiöser und kultureller Systeme. Die Strategien und Mechanismen der Kontrolle, Verbreitung, Kontextualisierung, Interpretation, Manipulation und Vernetzung von Bildern in unserer Medienlandschaft führen letztlich zu der Frage, wer in unserer visuellen Kommunikation für die Bildregie verantwortlich ist ‒ der Mensch, Computerprogramme, Algorithmen, Google?