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Im Rahmen der Provenienzforschungen des "Daphne"-Projekts wurde die Liste wiederentdeckt, auf der Wolfgang Balzers Auswahl genau verzeichnet war. Nun hatte man den Schlüssel zur Identifikation der Werke in den Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Markierungen auf den entsprechenden Stücken konnten nun zugeordnet werden. Innenaufnahmen der Villa an der Bautzner Landstraße, die einen Eindruck von der prächtigen Ausstattung vermittelten und etliche Kunstwerke zweifelsfrei erkennen ließen, ermöglichten schließlich den erfolgreichen Abschluss der Recherchen.
Zur Verfügung gestellt hatten die in einem Album versammelten Fotoaufnahmen die Nachfahren der Sammler, mit denen inzwischen Kontakt aufgenommen worden war. Nun ließ sich auch die genaue Geschichte der Sammlung rekonstruieren. Die Familie Weigang war seit dem 19. Jahrhundert Eigentümer einer großen, prosperierenden Druckerei in Bautzen gewesen, der "Chromolithographische Kunstanstalt und Steindruckerei Gebrüder Weigang". Dort ist auch der ehemalige Familiensitz erhalten, im Bautzner Stadtmuseum befinden sich zahlreiche Werke, die auf Stiftungen und Schenkungen der kunstinteressierten Familie zurückgingen.
Als Glücksfall für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erwies es sich, dass die Nachfahren bereit waren, über den Verbleib der Kunstwerke in Dresden zu verhandeln. Die Gespräche waren letztendlich erfolgreich und den Staatlichen Kunstsammlungen gelang es, das gesamte Konvolut zu erwerben und – auch ganz im Sinne der Familie Weigang - dauerhaft für die Öffentlichkeit zu sichern. So können also beispielsweise - neben den beiden eingangs erwähnten Meisterwerken der Malerei im Albertinum - im Zwinger weiterhin zwei Porzellanschüsseln der Edo-Zeit (17. Jahrhundert) bewundert werden, die zu den frühesten Beispielen mit kobaltblauem Unterglasur-Dekor zählen.