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In Nevin Aladağs Arbeiten spielen die Fragen nach Herkunft, Selbst- und Fremdwahrnehmung ebenso wie die Musik als Ausdrucksträger kultureller Identität eine große Rolle. In vielen ihrer Werke erzeugt sie mit skulptural-performativen Mitteln Töne und Klänge, die sie als Rohmaterial für rhythmische Kompositionen verwendet.
Die Künstlerin, die in der Türkei geboren wurde und seit ihrer Kindheit in Deutschland lebt, hat für die Ausstellung zwei Werke ausgewählt: "Musikzimmer" und "Raise The Roof". Das "Musikzimmer" hat Nevin Aladağ in einer ähnlichen Version auch für die documenta 14 in Athen geschaffen. In den skulpturalen Objekten verbinden sich in feinsinniger Weise Form und Funktion: Aus altem Mobiliar entstanden in Zusammenarbeit mit Instrumentenbauern Musikinstrumente, die sowohl in ihrer wohnlichen als auch künstlerischen Funktion als außergewöhnliche Klangkörper nutzbar sind - und während der Ausstellung zu bestimmten Zeiten auch gespielt werden.