liegende Frau auf einer Wiese, abstraktes Gemälde
© Fondation Oskar Kokoschka/ VG Bild-Kunst, Bonn 2025; Foto: Elke Estel und Hans-Peter Klut, Albertinum | GNM, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Kokoschka + Rubens

Oskar Kokoschkas Gemälde „Sommer I“ konnte jüngst für das Sprengel Museum in Hannover und das Dresdner Albertinum erworben werden, mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Fritz Behrens Stiftung.

  • Laufzeit 14.02.2025—09.03.2025
  • Öffnungszeiten täglich 11—17 Uhr, Montag geschlossen
  • Eintrittspreise regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
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Bezug zu Alten Meistern

Aktuell wird es im Albertinum im Kontext seiner Entstehung präsentiert. Das farbstrahlende Bild schließt in Dresden eine Lücke durch die Beschlagnahme von sechs Gemälden Kokoschkas im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ 1937, die bis heute im Bestand der modernen Sammlung spürbar ist.

Als damals jüngster Professor an der Dresdner Akademie schuf Kokoschka (1886–1980) zwischen 1919 und 1923 einige wenige, von Museen schon seinerzeit gefragte Figurenallegorien, in denen er sich in originellen Details auf Gemälde der Alten Meister bezog. Auch in „Sommer I“ reagierte Kokoschka auf berühmte Vorbilder, so auf die „Schlummernde Venus“ von Giorgione und Tizian (um 1510), und – noch neu in der Forschung – auf Peter Paul Rubens’ „Bathseba am Springbrunnen“ (um 1635). 

Frau sitzt an einem Becken, partiell entblöst
© Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Peter Paul Rubens, Bathseba am Springbrunnen, um 1635

Zitat

Du wirst um /der/ Liebe willen in der Sonne liegen und reifen wie Korn und deine Seele wird so einfach duften für mich.

Beschreibung des Bildes

Diese Zeilen des Künstlers an seine Freundin Anna Kallin von 1922 sind zugleich auch poetische Beschreibung des Gemäldes. Das sommerliche Hitze atmende Gemälde gehört zu den allegorischen Werken, die Kokoschka zwischen 1917 und 1923 in Dresden schuf. Die Liegende verkörpert ein vom Eros erfülltes, zeitloses Lebensgefühl und steht damit in einer großen Reihe von Aktdarstellungen der abendländischen Kunst. Der Farbklang der Venus-Bilder der Renaissance aus Hautton und Rot vor Landschaft und Himmel mochte für Kokoschka Anstoß gewesen sein, um ein Gegenbild zu vollendeter Harmonie und Ruhe zu schaffen.

liegende Frau auf einer Wiese, abstraktes Gemälde
© Fondation Oskar Kokoschka/ VG Bild-Kunst, Bonn 2025; Foto: Elke Estel und Hans-Peter Klut, Albertinum | GNM, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Oskar Kokoschka, Sommer I, 1922

begleitende Werke

Die Intervention anlässlich der Erwerbung im Expressionismus-Saal des Albertinum wird vervollständigt von zwei großformatigen Meisterzeichnungen Kokoschkas, die das Kupferstich-Kabinett Dresden 2014 als Schenkung erhalten hat, sowie einem Selbstporträt Kokoschkas (1922/23) und dem Mädchenbildnis „Gitta Wallerstein“ (1921) aus der Sammlungspräsentation.

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