Jens Klein. Hundewege. Index eines konspirativen Alltags
Anlässlich des Theaterfestivals „Parallel Lives – Das 20. Jahrhundert durch die Augen der Geheimdienste gesehen“ des Dresdner Staatsschauspiels (19. bis 22. Juni 2014) – das sich mit dem Wirken und den Hinterlassenschaften der Geheimdienste in den Ländern des ehemaligen Ostblocks auseinandersetzt – stellt die Galerie Neue Meister erstmals die Arbeit „Hundewege. Index eines konspirativen Alltags“ (2012) von Jens Klein vor.
- Ausstellungsort Albertinum
- Laufzeit 05.04.2014—13.07.2014
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Eine Serie von 30 Fotografien aus dieser umfangreichen Werkfolge wurde im Rahmen der Förderankäufe 2013 für den Kunstfonds erworben. Für diese Fotoarbeit verwendete Jens Klein Überwachungsfotos aus der Stasi-Unterlagenbehörde. Die Schwarzweißfotografien zeigen oberservierte Personen und Orte. Sie ergänzten ursprünglich als Belege die Überwachungsberichte. Ihre offensichtliche „unkünstlerische“ Qualität und Unschärfe entsprechen den obskuren Entstehungsumständen der schnell und heimlich geknipsten Fotos.
Klein ordnete das Bildmaterial zu typologischen Serien und verzichtet darauf, diese zu kontextualisieren. In der Reihung der sich wiederholenden Motive verlieren die Aufnahmen ohne erklärenden „Bildtext“ ihren dokumentarischen „Beweis“-Charakter und werden zu lapidaren unspezifischen Momentaufnahmen anonymer Personen im Alltag, die ohne den Stasi-Kontext ganz anders „gelesen“ werden können.
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In Kooperation mit dem Staatsschauspiel Dresden
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