Frau, Dame, sitzend, Hände gefaltet, rosa Kleid, blaue Perlenkette, Schminke, Lippenstift, Strenge, Eleganz, zarter Stoff
© VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto: Jürgen Karpinski

Studiendepot - Frauenbilder der Neuen Sachlichkeit

In den 1920er Jahren war Dresden eines der wichtigen deutschen Zentren der Neuen Sachlichkeit. Nach dem Ersten Weltkrieg und in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brachten Künstler wie Otto Dix (und später seine Schüler), Conrad Felixmüller, Wilhelm Lachnit oder Fritz Tröger detailgenaue Beobachtungen und alltägliche Sujets vor flachem Hintergrund mit geschulter Maltechnik auf Leinwände und Holztafeln. Die Neue Sachlichkeit umfasste sowohl bissige Ironie und Sozialkritik als auch altmeisterliche Eleganz und neuromantische Vorstellungen.

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Das Porträt war eine der populären Bildgattungen jener Zeit. Die selbstbewusste, berufstätige und unabhängige Frau gehörte zu den zeitgenössischen Rollenbildern. Dieser neue weibliche Esprit offenbarte sich oftmals in Mimik, Gestik, in der Kleidung und den Accessoires oder in der Verwendung zeitgenössischer Modefarben. Vielfach lassen sich Parallelen zur aktuellen Modefotografie in Zeitungen und Werbung finden. In den Bildnissen von Modellen, Freundinnen und Verwandten sowie in Auftragsporträts stand die getreue Wiedergabe der individuellen Züge im Vordergrund. Auffällig oft sind die Frauen- und Mädchenporträts nach klassischen Kompositionstypen als Brustbild oder sitzend in einer Dreiviertel-Ansicht gemalt. Zum Ende der 1920er Jahre lehnten sich Künstler verstärkt an die Porträtmalerei der Dürerzeit an.

Frau, Dame, sitzend, Hände gefaltet, rosa Kleid, blaue Perlenkette, Schminke, Lippenstift, Strenge, Eleganz, zarter Stoff
© VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto: Jürgen Karpinski
Conrad Felixmüller, Bildnis Jutta Kirchhoff, 1928 Öl auf Leinwand, 97 x 68 cm, Albertinum | Galerie Neue Meister

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 Die Anordnung der Gemälde im Ausstellungsraum entspricht einer Hängung im Museumsdepot – so lassen sich die verschiedenen Porträttypen und Stilmittel der Neuen Sachlichkeit im unmittelbaren Vergleich studieren.

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