Focus Albertinum: Melancholie und Widerständigkeit
Im Zentrum der Ausstellung steht der 2016 entstandene Fotofilm „Lange Weile“ von Tina Bara (*1962). In ihm verknüpft und kommentiert die Künstlerin 400 ihrer s/w-Fotografien aus den 1980er Jahren zu einer Bilderzählung über ihren Alltag, ihre Freunde und die Suche nach individueller Freiheit. Wie die Aufnahmen im Film sind auch die Bilder ostdeutscher Malerinnen aus dem letzten Jahrzehnt der DDR von „Melancholie und Widerständigkeit“ geprägt, mit der viele Kunstschaffende auf die erstarrten Verhältnisse in der späten DDR reagierten.
- Ausstellungsort Albertinum
- Laufzeit 17.09.2022—20.08.2023
bild
Wie die Aufnahmen
Ein Stilmittel kritischer Reflexion war die Darstellung aktueller Probleme in Gestalt antiker Dramen. Christine Schlegel (*1950) und Angela Hampel (*1956) setzten dabei auf starke Frauenfiguren wie Medea, Kassandra oder Penthesilea, die Vorstellungen von unangepasster Weiblichkeit sowie die Ablehnung gesellschaftlicher Erwartungen an die „Frau im Sozialismus“ verkörpern. Annette Schröter (*1955) reagierte mit ihrem Bild „Frau in Uniformkleid“ auf die von der Staatspropaganda forcierte Militarisierung des zivilen Lebens in der DDR. Die Bronzeplastik „Spiral Woman“ (1984) von Louise Bourgeois (1911–2010) erweitert den Horizont der ostdeutschen Positionen. Die französisch-amerikanische Künstlerin hat sich intensiv mit weiblichen Körperbildern und Geschlechterrollen auseinandergesetzt. Die Begegnung mit ihrer Plastik verbindet die Themen und Motive der Malerinnen aus der DDR auf Augenhöhe mit der internationalen Kunstentwicklung.
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