Bio 1
Vor 1933 schuf der 1909 in Meißen geborene Bergander noch als Student in der Malklasse von Otto Dix – ausgeführt in altmeisterlicher Lasurtechnik – sozialkritische Typenbildnisse. Nachdem Dix 1933 aus dem Professorenamt an der Kunstakademie Dresden entlassen wurde, studierte Bergander dort noch ein weiteres Jahr. Seine Mitgliedschaft in der KPD und der Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands waren bekannt. Was bisher kaum publik war, belegen Dokumente im Bundesarchiv: Wenige Tage nach Kriegsbeginn hatte Bergander am 12.9.1939 seine Aufnahme in die NSDAP beantragt. 1940 stellte er in der Großen Deutschen Kunstausstellung erstmals im Haus der Deutschen Kunst München das heute verschollene Gemälde „Trommel und Fahne“, ein formal-ästhetisch und motivisch eindeutig propagandistisches Bild, aus. Zwei Hitlerjungen sind dynamisch in Szene gesetzt, die Fahne schwenkend, die Trommelschlegel wirbelnd.