William Kentridge. Listen to the Echo
William Kentridge ist ein großer Magier der Zeichnung. Auf Papier erschafft er eine eigene Welt bewegender Figuren und animiert sie im Film und auf der Bühne. Ausgangspunkt von Kentridges Schaffen ist das südafrikanische Apartheidregime und dessen Überwindung. Zur Debatte stehen die universellen Fragen von Unterdrückung und Ausgrenzung, von Aufbegehren und Selbstermächtigung, im Spannungsverhältnis von Triumphen und Klagen. Dresden feiert Kentridge an mehreren Orten gleichzeitig: im Albertinum, dem Kupferstich-Kabinett und der Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte. Im Albertinum stehen zwei Filmarbeiten im Mittelpunkt: „More Sweetly Play the Dance“ aus dem Jahr 2015 zeigt eine Prozession schattenhafter Gestalten. Der zweite Film „Oh To Believe In Another World“ (2022) beleuchtet die 10. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch (1906–1975), die als Abrechnung mit Stalin verstanden wird. In Verbindung damit wird ebenso die kürzlich restaurierte originale Vorzeichnung des Dresdner „Fürstenzuges“ im Maßstab 1:1 präsentiert.